Das Dampflokausbesserungswerk Braunschweig Das ehemalige AW Bwg Teil 4 Die Kesselschmiede Das Firmenschild des wohl allen Eisenbahnfreunden bekannten Hamburger Abbruchunternehmens WIWA, an der Tür der Kesselschmiede, lies nichts Gutes hoffen. So ist doch die Firma immer dann vor Ort, wenn es darum geht, eine ehemalige von der Bahn genutzte Anlage einzuebnen.  Das gezeigte Bild stammt nicht von mir. Ich habe es abfotografieret, es klebt auf einem der Baucontainer der Abbruchfirma. WIWA ist die Kurzbezeichnung für Wilko Wagner. Scheinbar, sind die Abbrucharbeiten an dieser Halle auch etwas aussergewöhnliches für die Mitarbeiter. Das Bild jedenfalls, es zeigt den Südflügel der Kesselschmiede, ist gar nicht so schlecht. In diesem Hallenflügel ist es so dunkel. weil die Fenster und Oberlichter zugemauert und mit Brettern verschalt sind. Viel ist bis jetzt seit dem Entfernen des Fußbodens im letzten Jahr nicht passiert. Dieses Bild zeigt den Blick aus dem ehemaligen Strahlstand der Kesselschmiede über das Schiebebühnenfeld, auf das VBV Gelände. Während der Umbauarbeiten wurden diese Tore komplett verschlossen. Sowohl das Innere als auch das Äußere. Der Bereich dazwischen bleibt unzugänglich als brandlastfreier Raum erhalten. Dafür wird die kleine Tür rechts, die einst zum Nordtreppenhaus führte, wiedereröffnet. Sie wird später als Notausgang der Halle fungieren. Die ehemalige Kesselschmiede im Ausbesserungswerk Braunschweig Dieses Gebäude war eines der ersten, das geschlossen wurde. Schon wärend der Dampflokzeit wurden Teile dieser Halle stillgelegt. Zum Schluß war  nur noch der linke Teil der Halle als Lager in Betrieb. Die folgenden, Anfang der 30èr Jahre entstandenen Bilder, vermittelt nur einen kleinen Eindruck  von dem einstigen Schaffen in dieser Halle.  Das rechte Bild zeigt die Bearbeitung eines Kessels in der Kesselschmiede am (Bohrstand). Hier wurden undichte Stehbolzen und Nieten  ausgewechselt. Nach Untersuchung, sowie auch nach jeder umfangreichen Ausbesserung wurde eine Wasserdurckprobe (mit kaltem Wasser)  vorgenommen, bei der der Kessel unter erhöhtem Kesseldruck auf Undichtigkeiten und eventuelle Formänderungen geprüft wurde. An die  Wasserdruckprobe schloss sich eine Dampfdruckprobe an. Einige dieser Bilder wurden erstmals in Peter Kühne (Hrsg.). Erhaltungswirtschaft bei der  Deutschen Reichsbahn. Verkehrswissenschaftliche Lehrmittelanstalt m.b.H. bei der Deutschen Reichsbahn, Berlin 1933 veröffentlicht.  Die Kesselschmiede im “Dornröschenschlaf” Ein Veranstaltung der  beson-  deren Art fand einmal im Jahr in  der ehemaliege Kesselschmiede  des alten Ausbesserungswerkes  statt. Sie wurde von der Volks-  wagenbank unter dem Motto  Endless Nights zur größten Party-  halle der Region.  Auch 2005 hat die Party wieder  stattgefunden. Allerdings, was zu  diesem Zeitpunkt wohl noch  niemand ahnte, zum allerletzten  mal in dieser Halle. Wegen der  Baufälligkeit der alten Kessel-  schmiede, sollte in ihr keine  Großveranstaltung mehr  durchgeführt werden. War das  wirklich das Aus für die  Kesselschmiede?  Sommer 2005, die alte Kesselschmiede wird zur Partyhalle umfunktioniert... Nach Ende der Dampflokzeit  wurde die Halle lange als Lager  verschidener Speditionen ge-  nutzt und ab und zu auch mal  zum Abstellen von Eisenbahn-  fahrzeugen.   Lange Zeit stand sie allerdings  leer und wartete auf eine neue  Verwendung. Die Bilder stammen aus dem  Jahr 2003 und sind alle in der  ehemaligen Kesselschmiede  entstanden. Im November 2006 begannen plötzlich Abrissarbeiten in und an der alten Kesselschmiede Das kleinste Gebäude auf dem ehemaligen AW Gelände war das Betriebstofflager zwischen den beiden Hallen. Wie mir berichtet wurde, konnte man  noch lange Jahre nach Schließung des Ausbesserungswerkes zahlreiche Dichtungen und Kleinteile für Dampflokomotiven im Keller dieses Häuschens  finden. Als ich es das erste Mal fotografierte, war es schon stark durch Witterung und Vandalismus zerstört. Aber es bot noch immer ein schönes Motiv  zwischen Kesselschmiede und Richthalle. Fotografieren kann man es jetzt nie wieder, seit der 46. Kalenderwoche 2006 ist diese Ansicht des ehemaligen  Braunschweiger-Ausbesserungswerks verlorengegangen.  Schon vor längerer Zeit verlorengegangen, ist die Rohrreinigungsanlage des AW Braunschweig. Bis vor Kurzem konnte man allerdings noch Reste  dieser Anlage am Nordflügel der Kesselschmiede sichten. Nicht nur das! Auch kleine Anbauten, in denen sich die Toiletten befanden, waren hier noch  vorzufinden. Jetzt, nachdem hier gründlich aufgeräumt wurde, sind auch sie verschwunden.   Beginnende Abrissarbeiten in der Halle 2007, jetzt beginnt der Wiederaufbau Ein großes Thema dieser Seite, ist der Umbau der ehemaligen Kesselschmiede im Ausbesserungswerk zu einem Hochregallager für  den Westermann Verlag. Dem bauleitenden Architeckten Herrn Hellmich ist es zu verdanken, dass ich hier Bilder vom Innenausbau  der Halle, verbunden mit der ein oder anderen interessanten Information, zeigen kann.   Im Juli 2007 ist der Umbau der Kesselschmiede schon weit vorrangeschritten. Fast jeden Tag verändert die Halle ihr Gesicht. Die Hochregale werden in  die einstige Kesselschmiede eingebaut. Auf dem ersten Bild liegen noch die Rohre, (wie einst für die Dampflokkessel) die noch für das automatische  Löschsystem der Brandüberwachungsanlage installiert werden müssen.   Auch außen ist der Umbau schon weit voran geschritten. Der wenig historisch anmutende Anbau, in dem sich die Büro-, Sozialräume und  Warenannahme befinden werden, sieht seiner Fertigstellung entgegen. Auf dem zweiten Bild wird grade die Zufahrtsstraße für die LKW Warenannahme  geteert. Noch drei Monate zuvor lagen an dieser Stelle Gleise, auch wenn sie schon lange nicht mehr befahrbahr waren.  Die folgende Zeichnung zeigt die ehemalige Kesselschmiede des AW Braunschweig. Der kleine Anbau links, ist die neue LKW Warenannahme der Halle.  Zu Dampflokzeiten befand sich in dem Bau schon einmal ein Lager, damals für Ersatzteile und Rohstoffe für die Dampflokunterhaltung. Die  Warenannahme hatte damals noch einen Gleisanschluß und befand sich im anderen Flügel, in dem auch das Lager war. Die dazugehörige Laderampe  ist noch heute vorhanden. Die letzte Galerie zeigt die fast fertig umgebaute und schon mit Büchern bestückte ehemalige Kesselschmiede. Persönlich  freue ich mich sehr, dass sich die Firma Westermann Verlag als Pächter für diese Halle gefunden hat und das Gebäude nun nicht weiter zerfällt. Sollten  Sie eines Tages in irgendeinem Buchhandel, möglicherweise sogar ein Eisenbahnbuch von diesem Verlag in den Händen halten, können Sie sich fast  sicher sein, dass es zumindest kurze Zeit in dieser Halle, in der Kesselschmiede des ehemaligen Dampflokausbesserungswerkes Braunschweig lagerte.  Der Umbau der ehemaligen Kesselschmiede zum Hochregallager Braunschweig Altewiek in Zahlen     Baujahr 1927 Umbau 2007     13.000 m² Nutzfläche     Platz für 30.000 Europaletten     14,00 m Stapelhöhe     Fußboden mit höchster Ebenheit für automatische Flurförderfahrz.     3 Andockstationen für 18,00 m Lkw     Neubau von Sozialräumen, Büroräumen und Technikräumen     Autarke Löschwasserversorgung durch Löschwasserteich Sprinkleranlage mit 7.000 Sprinklern Gasbefeuerte Wärmeluftheizung und kein Gleisanschluß mehr :-( An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Herrn H. Jürgen Hellmich und Frau Sylvia Hellmich Garben vom Planungsbüro Hellmich Garben. Für  Ihre Freundlichkeit, meine Fragen  beantwortet zu haben und natürlich auch für die Fotoerlaubniss auf Ihrer Baustelle.