Das Dampflokausbesserungswerk Braunschweig Das ehemalige AW Bwg Teil 3 Der Grundstein für den Lokpark Baudenkmal AW Braunschweig Vermarktung des Geländes 1977 wurde der Grundstein für die noch heutige Dampflokanwesenheit im AW Braunschweig gelegt  Ende der 70er Jahre bemühten sich verschiedene Interessengruppen,  Teile des AW’s zu erhalten. Da sich die Hallen, Einrichtungen und die z. T.  noch vorhandenen AW Ausrüstungsgegenstände hervorragend für die  Einrichtung eines Technikmuseums eigneten. Einer der Erster Verfechter  zur Einrichtung eines solchen Eisenbahn-Technikmuseums, war mein Vater,  der damals intensiv bei den zuständigen Stellen der Stadt Braunschweig  vorstellig wurde. Der Verein Braunschweiger Verkehrsfreunde e.V, in dem  mein Vater damals aktives Mitglied war, unterstützte diese Bemühungen.  Allerdings suchte der Verein in erster Linie eine Unterkunft für seine  damals schon recht umfangreiche, jedoch im Freien am Braunschweiger  Güterbahnhof abgestellte Fahrzeugsammlung. Alle Bemühungen,  möglichst viele Relikte des ehemaligen AW Braunschweig am Ort zu  erhalten, blieben bei den zuständigen Stellen, z. B. dem Amt für  Wirtschafts- und Verkehrsförderung der Stadt Braunschweig, erfolglos.  Aus den Antwortschreiben der Bittbriefe um Unterstützung geht hervor,  dass so etwas wie ein öffentliches Eisenbahnmuseum zur Darstellung der  Technikgeschichte nicht erwünscht war oder so ein Vorhaben aus Kostengründen sowieso nicht umgesetzt werden konnte. Alle Bemühungen liefen  daher ins Lehre. Andere Städte waren damals wesentlich weitsichtiger, so organiesierten sich Eisenbahnfreunde aus dem Ruhrpott damals  waggonweise Ersatzteile, Werkzeugmaschinen und Unterlagen aus dem aufgelösten AW Braunschweig. Viele dieser Dinge und Einrichtungen für die  Dampflokunterhaltung sind deshalb, wenn auch nicht in Braunschweig, erhalten geblieben.   Am 07.10.1977 trafen sich dennoch bei der Bundesbahndirektion  Hannover einige VBV Vorstandsmitglieder zu einer Besprechung. Der  Grund dieses Treffens war, die geplante Einrichtung eines  Eisenbahnmuseums in Teilbereichen des ehemaligen AW Braunschweig  durch den VBV e.V..  Es sollte dafür der ehemalige Anheizschuppen West  mit dem vorgelagerten Gelände und der Schiebebühne mit einer  Gesamtfläche von ca. 1400 m² angemietet werden. Der Rest der  Geschichte ist bekannt, noch heute befindet sich der VBV e.V. mit dem  Konzept Lokpark am selben Standort.  Verloren haben nicht nur die Befürworter der Museumsidee, sondern aus  heutiger Sicht die gesamte Eisenbahnscene. In Braunschweig hätte das  größte, umfangreichste und schönste Technikmuseum für  Eisenbahngeschichte in ganz Deutschland entstehen können. Es war  wirklich alles bis zum letzten Tag in Braunschweig vorhanden und  dummerweise wurden die Leute blockiert, die etwas daraus machen  wollten. Wenigstens sind durch diese Aktivitäten der Schuppen und die  Schiebebühne als Eisenbahnareal erhalten geblieben. Leider wurden damals die unendlichen Möglichkeiten dieser Chance nur halbherzig genutzt und  eine Interessengruppe unterstützt, die lediglich eine Unterkunft für Ihre Fahrzeuge suchte, währenddessen vor den Hallen wunderschöne und sehr  seltene Braunschweiger Eisenbahnrelikte verschrottet wurden. Erst heute, fast 30 Jahre, nachdem es hier alle Möglichkeiten für ein wirklich grosses  Museum gab, bemühen sich einige Wenige aus den verbliebenen Resten etwas Repräsentativ zusammenzustellen. Die Grossen und schönen  Eisenbahnmuseen des Landes sind heute an anderer Stelle etabliert. Braunschweig bleibt nur die Erinnerung. Die Chance besteht immerhin, es diesmal  mit dem Projekt “Lokpark Borsigstraße” besser zu machen. Zum Gedenken an das einst bedeutendte und modernste Werk für die Unterhaltung der  deutschen Schnellzugdampflokomotiven muss diese Internetseite genügen.  Die 80er und 90er Jahre, Bilder und Informationen gesucht Liebe Leeser dieser Seiten, an dieser Stelle müssten eigentlich die 1980er und 1990er Jahre im AW Braunschweig behandelt werden. Leider habe ich  trotz intensiver Suche  nichts Verwertbares aus dieser eigentlich noch nicht so lange vergangenen Zeit finden können. Da gab es den Brückenbauhof in  der ehemaligen Richthalle, die Firma Siemens hat im AW BÜ-Häuschen montiert und verladen, die Kesselschmiede war Lager verschiedener  Speditionen, der Anheizschuppen Ost und die dazugehörige Schiebebühne wurden abgerissen, usw.   Falls jemand Bilder, Informationen oder persönliche Geschichten aus der Zeit hat und für diese Seiten zur Verfügung stellen möchte, würde ich mich  sehr freuen. Selbstverständlich werden die betreffenden Quellen mit den Namen der Urheber kenntlich gemacht.  Die Bedeutung des Ausbesserungswerkes aus  Sicht der Denkmalpflege Die Bedeutung des AW’s als Baudenkmal begründet sich nicht nur auf die  optisch ansprechende Industriearchitektur dieser Hallen. Gerade der hohe  eisenbahngeschichtliche Stellenwert dieser Anlage in Niedersachsen  macht sie einmalig in ihrer Art. Von den einst fünf Ausbesserungswerken  in Niedersachsen ist die Braunschweiger Anlage als einzige erhalten  geblieben und das auch noch nahezu im Originalzustand. Das Werk  Oldenburg ist heute überhaupt nicht mehr vorhanden. Die Werke  Hannover und Göttingen existieren noch stark zurückgebaut und teilweise  überbaut, sodass die Ursprungsanlagen nicht mehr zu erkennen sind.  Einzig die Lingener Anlage kann ansatzweise noch einen  zusammenhängenden Komplex bieten, ist aber auch nicht mehr in ihrer  Gesamtheit und Originalität erhalten geblieben.  Um noch ein bisschen weiter auszuholen, Braunschweig besitzt sogar die  Einzigartigkeit, dass die räumlich sehr enge Anordnung von  Hauptbahnhof, Güterbahnhof, Rangierbahnhof, Betriebswerk und  Ausbesserungswerk einsenbahnhistorisch einen sehr hohen Stellenwert in Deutschland einnimmt. Kaum an einem andern Ort in unserem Land, sind  auf so engem Raum so viele historisch interessante Eisenbahnbauten vorhanden. Der Braunschweiger Hauptbahnhof, er ist zwar nicht schön, aber  dennoch repräsentiert er eine bedeutende Epoche in der Geschichte der Bahn und des Landes. Ebenfalls das Bahnbetriebswerk, eine ganz besondere  Anlage, die einst als BW für kaltabgestellte Dampflokomotiven konzipiert wurde. Auch der Braunschweiger Rbf war zu seiner Zeit zukunftsweisend in  seiner Konzeption, mit der im Gefälle angeordneten und mit Gleisbremsanlagen versehenen Richtungsgruppe. Nicht zuletzt das AW Braunschweig, ist  etwas ganz Besonderes. Es war das modernste Werk der damaligen Zeit und wurde zukunftsweisend schon auf Fliessbandbetrieb ausgelegt und nicht  wie die meisten anderen Anlagen auf Boxenbetrieb. Leider finden diese einzigartigen Industrie- und bahnhistorisch interessanten Anlagen nicht das  ihnen gebührende Interesse.   10. September 2005. Das alte AW könnte einem Stadionneubau zum Opfer fallen!  Diese Meldung aus der Braunschweiger Zeitung lies mich verwundert aufhorchen. Ein Stadion auf dem Gelände des Ausbesserungswerkes? Die Hallen  stehen doch unter Denkmalschutz. Selbst wenn sie erhalten bleiben, sind sie den wirklich mit einem Stadion kombinierbar? Wäre diese Nutzung mit  dem Eisenbahnmuseum am gleichen Ort vereinbar oder muß der VBV das Gelände räumen? In dem Zeitungsartikel wird sogar von “Kesseldruck” in  diesem Zusammenhang gesprochen, als Eisenbahnfreund finde ich allerdings die Formulierung für dieses Vorhaben ziemlich unpassend.  Aber lesen Sie selbst:  Plan: Neues Fußball-Stadion für Eintracht Braunschweig. Arena für 35 000 Zuschauer – Kosten: 50 Millionen Euro – Zwei mögliche Standorte  Von Ralph-Herbert Meyer:  BRAUNSCHWEIG. Eine private Initiative aus Unternehmern und Privatpersonen will in Braunschweig eine neue Fußball-Arena bauen. Sie soll bei Spielen  des Zweitligisten Eintracht 35 000 Zuschauern Platz bieten.  "Da ist Druck auf dem Kessel", formuliert einer der Beteiligten. In zwei Wochen sollen Pläne und Finanzkonzepte zeitgleich an alle wichtigen  Institutionen gehen. Die Kosten für das Projekt werden auf rund 50 Millionen Euro geschätzt Für den Bau rechnen Experten als Faustformel 1500 Euro  je Zuschauerplatz. Als Standort kommen für die Gruppe das Eisenbahn-Ausbesserungswerk an der Schwartzkopffstraße oder das Gelände der früheren  Rautheimer Kasernen in Frage. Die Immobilien gehören der Deutschen Bundesbahn und der Bundesrepublik. Für beide Varianten gibt es bereits  Autobahn-Abfahrten. Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann will die Informationen nicht kommentieren, bevor er die Konzepte kennt. "Wenn es klappen sollte, wäre es ein  blau-gelbes Wunder", meint er. Auch Eintracht-Präsident Gerhard Glogowski erklärt, bislang nicht in die Planungen eingebunden zu sein.  Dampflok 41 096 nach erfolgreicher Abschiedsfahrt auf der Harzbahn im Anheizschuppen West des AW Braunschweig Dampflok 41 096 abgestellt zwischen Richthalle und Werksschule nachdem die Lok den Anheizschuppen wieder verlassen mußte. Klicken Sie auf die Bilder um mehr zu erfahren...